Steinbrück beklagt sich über "bescheuertes Schachbrett"

Hat denn die Presse "kein anderes Thema als ein bescheuertes Schachbrett?": Das ist die Frage, die sich Peer Steinbrück in diesen Tagen stellt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Euro ist natürlich auch interessant, aber ein Schachbrett kann ebenfalls attraktiv sein, zumal wenn es falsch aufgestellt ist und die Spielpartner Peer Steinbrück und Helmut Schmidt heißen, berichtet der "Spiegel" in seiner Montags-Ausgabe. Die haben in der vergangenen Woche das Gesprächsbuch "Zug um Zug" veröffentlicht. Das Cover zeigt sie beim Schachspiel, das Brett aber steht verdreht.

Unten rechts ist, vom Spieler aus betrachtet, das schwarze Feld, eigentlich müsste dort das weiße sein. Damit ändert sich die Grammatik des Spiels, aber Steinbrück teilt mit: "Ob da rechts ein weißes Feld war, war uns scheißegal." Die Situation war offenbar so: Die Fotografin Ingrid von Kruse hatte den Schachtisch in Schmidts Haus für das Shooting zum Fenster gerückt, aber nicht gedreht, wie sie der "Süddeutschen Zeitung" erzählte.

Schmidt war da noch beim Mittagsschlaf. Als er ausgeschlafen hatte, habe er "sich mit seinen Gehbeschwerden an die ihm nächstgelegene Seite gesetzt", berichtet nun Steinbrück. Niemand habe daran gedacht, den Altkanzler wegen der falschen Anordnung "wieder umzusetzen".

Wie im "Spiegel"-Gespräch vergangene Woche erklärt Schmidt in dem Buch seinen Schachpartner für kanzlertauglich. Die Welt weiß nun, dass Steinbrück in Schmidts Augen gut regieren kann. Sie weiß auch, durch das bescheuerte Schachbrett, dass Steinbrück ganz gut darin ist, auch mal fünfe gerade sein zu lassen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.10.2011

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