Steinbrück fordert Verbot anonymer Briefkastenfirmen

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat seine Forderung nach einem härteren Vorgehen gegen Steueroasen bekräftigt: Steinbrück sagte im Radioprogramm NDR Info, anonyme Briefkastenfirmen müssten verboten werden.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Es gibt in der Karibik so viele Briefkastenfirmen, die würden nicht einmal ins Empire State Building in New York passen", sagte Steinbrück. Alle Staaten müssten auf einen automatischen Informationsaustausch verpflichtet werden, um wirksamer gegen Steuerflucht vorzugehen. Der SPD-Kanzlerkandidat bezog sich dabei auf die "Offshore-Leaks"-Recherchen, die das System der Steueroasen und viele Fälle von Steuerflucht offengelegt haben.

Steinbrück forderte auch für Banken strengere Auflagen: Es müsse einen klaren Strafenkatalog geben für Banken in Deutschland, die Beihilfe zur Steuerhinterziehung leisteten. Der Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten warf der Bundesregierung vor, in den vergangenen Jahren untätig gewesen zu sein. Äußerungen von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), der die Offshore-Leaks-Recherchen ebenfalls begrüßt hatte, bezeichnete Steinbrück als Rückzugsgefecht.

Schäuble hatte der "Süddeutschen Zeitung" gesagt, der derzeitige öffentliche Druck auf Steueroasen sei gut und sinnvoll.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.04.2013

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