Steinbrück kritisiert Medien im Wahlkampf

Der ehemalige SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück ist der Ansicht, dass er im Wahlkampf von den Medien zum Teil schlecht behandelt wurde.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das mache er an mehreren Erlebnissen fest, "mit dem Höhepunkt, dass zwei Zeitungen mich drei Wochen vor der Wahl in die Nähe der Stasi und des KGB ziehen wollten. Das werde ich so schnell nicht vergessen. Mein lieber Scholli", sagte Steinbrück im Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit".

Zwar sei der alte Spruch richtig: Wer keine Hitze vertrage, dürfe nicht in die Küche gehen. "Aber das entlastet uns nicht davon, darüber zu reden, wo Grenzen überschritten werden", sagte Steinbrück weiter. Ihn habe überrascht, dass sich einige Medien im Wahlkampf verstärkt auf "Nebensächlichkeiten" statt auf Politisches gestürzt hätten.

"Ich habe nicht gedacht, dass ein Teil der Medien bereit sein könnte, sich an einer solchen Entpolitisierung zu beteiligen und stattdessen Nebensächlichkeiten hochzujazzen", so Steinbrück. "Es gibt doch tatsächlich einen Journalismus, der im Wettbewerb um Klicks, Quote und Auflage banalisiert, alles personalisiert und vieles skandalisiert", so Steinbrück im Interview. Dennoch habe sich für ihn persönlich die Kanzlerkandidatur gelohnt, "weil es eine einmalige Erfahrung ist, eine Erfahrung, die nur ganz wenige Menschen in ihrem Leben machen. Diese Einmaligkeit bleibt als Qualität für sich stehen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.11.2013

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