Steinmeier: Bilder von Flüchtlingsdrama im Mittelmeer "unerträglich"

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat bestürzt auf das neuerliche Flüchtlingsunglück im Mittelmeer reagiert: "Was wir heute erneut im Mittelmeer beobachtet haben, das ist eine weitere Tragödie. Die Bilder sind unerträglich", sagte Steinmeier im "Bericht aus Berlin" (ARD). Dennoch sehe er es nicht als hilfreich an, "neu über Frontex" zu diskutieren "oder über mehr polizeiliche Präsenz im Mittelmeer. Das mag alles notwendig sein. Aber ich glaube, es sind zwei Dinge, die wir tun müssen. Das Erste: Wir müssen versuchen, mehr Stabilität nach Libyen zu bringen. Das heißt, zu versuchen, doch noch eine Regierung der nationalen Einheit zustande zu kriegen in Libyen", so Steinmeier.

Nur stabile Verhältnisse in dem Land verhinderten, dass Libyen "weiterhin von den Schleppern und Schlepperorganisationen benutzt wird", sagte der Außenminister. "Und wir müssen den Schlepperorganisationen das Handwerk legen. Das wird nur gehen in internationaler Kooperation."

In der Nacht auf Sonntag war ein Schiff im Mittelmeer gekentert. Es wird befürchtet, dass die rund 700 Flüchtlinge an Bord des Schiffs das Unglück nicht überlebt haben.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.04.2015

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