Steinmeier: Flugzeugabschuss wäre unvorstellbare Untat

Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat sich erschüttert über die Möglichkeit, dass die Passagiermaschine der Malaysian Airlines über der Ukraine abgeschossen worden sein könnte, gezeigt: "Wenn sich im Zuge der Untersuchungen tatsächlich herausstellen sollte, dass eine der Konfliktparteien das Leben von Hunderten völlig Unbeteiligter auf dem Gewissen hat, so wäre das eine Untat außerhalb jeder Vorstellungskraft", erklärte Steinmeier am Freitag bei einem Besuch in Mexiko.

Mexiko-Stadt (dts Nachrichtenagentur) - "Diejenigen, die das zu verantworten hätten, haben kein Recht mehr, ihre eigenen Anliegen im Namen der Menschlichkeit einzufordern." Der Außenminister bekräftigte seine Forderung nach einer schnellen und unabhängigen Aufklärung des Absturzes "ebenso dringend wie einen würdigen Umgang mit den Opfern". Unterdessen telefonierte Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko, dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte und dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk.

Die Gesprächsteilnehmer seien sich einig gewesen, dass in der Ukraine ein nachhaltiger beidseitiger Waffenstillstand geboten sei, um das Unglück restlos aufklären zu können und weitere zivile Opfer zu vermeiden, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit. Poroschenko habe sich hierzu unverändert bereit erklärt. Russland müsse nun endlich seinen Einfluss auf die Separatisten deutlich und öffentlich geltend machen.

Der Flug MH17 war am Donnerstag in der Nähe der russisch-ukrainischen Grenze mit 298 Menschen an Bord abgestürzt. Die Ukraine und die prorussischen Separatisten werfen sich gegenseitig vor, die Maschine abgeschossen zu haben.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.07.2014

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