Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hat die Rücktritts-Ankündigung von Fifa-Präsident Sepp Blatter als "überfälligen Schritt" bezeichnet.
Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Jetzt sei der Neuanfang möglich, den die Fifa brauche und den der Weltfußball verdient habe, erklärte Steinmeier am Dienstag. Bundeswirtschaftsminister und SPD-Chef Sigmar Gabriel nannte Blatters Ankündigung "folgerichtig". "Es ist unfassbar, was sich die Fifa seit Jahren leistet. Dies alles ist eng mit dem Namen Sepp Blatter verbunden", sagte Gabriel der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (Mittwochsausgabe). Kritisch äußerte sich Gabriel zu einem möglichen WM-Boykott im Fußball aufgrund des Fifa-Skandals. "Ich halte davon nicht viel. Am Ende zahlen dann die Fußballfans den Preis für die Unfähigkeit der Fifa, diesen Sumpf trockenzulegen", sagte Gabriel. "Wesentlich mehr Druck würde entstehen, wenn die großen Sponsoren nicht mehr an die Fifa zahlen würden." Auch SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi nannte Blatters Rücktritt "überfällig".
"Ich bin froh, dass der Fifa-Chef dem unwürdigen Schauspiel der letzten Tage nun ein Ende gesetzt hat",sagte Fahimi der "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe). Der Fußball-Weltverband habe jetzt die Chance zu einem echten Neuanfang - ohne Korruption, ohne Vetternwirtschaft. "Ich hoffe, dass die Fifa diese Chance auch ergreift und tatsächlich grundlegend reformiert. Denn das sollte uns der Fußball, diese schönste Nebensache der Welt, wert sein", sagte Fahimi. Sie forderte, dass wieder der Sport im Vordergrund stehen müsse "und nicht mehr das große Geld und das Ego alter Männer". Blatter hatte am Dienstag nur wenige Tage nach seiner Wiederwahl überraschend angekündigt, sein Amt bei einem außerordentlichen Wahl-Kongress niederzulegen. Bis zu dieser Wahl will er seine Aufgaben weiter wahrnehmen. Ein Termin für die Neuwahl steht noch nicht fest, nach Fifa-Angaben könnte sie zwischen Dezember und März stattfinden. Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.06.2015 Zur Startseite