Stephanie zu Guttenberg kritisiert Kinderschutz-Bemühungen der Bundesregierung

Stephanie zu Guttenberg kritisiert die Kinderschutz-Bemühungen der Bundesregierung.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Es passiert mir gerade im Bereich Prävention von sexuellem Missbrauch, insbesondere in den neuen Medien, viel zu wenig", sagte die Ehefrau des früheren Bundesministers Karl Theodor zu Guttenberg in einem Interview mit "stern.de". "Wenn es Skandale gibt, werden runde Tische und Gremien gegründet, aber es verläuft dann sehr schnell im Sande. Da stelle ich mir schon die Frage: Wo ist denn da wirklich konkret euer Kinderschutz?", so zu Guttenberg.

Stephanie zu Guttenberg, die mit ihrer Familie seit dem Rücktritt ihres Mannes im Jahr 2011 in den USA lebt, versicherte aber: "Ich habe nicht vor, in die aktive Politik zu gehen." Stephanie zu Guttenberg ist Präsidentin der deutschen Sektion von "Innocence in Danger". Die Organisation setzt sich für den Schutz von Kindern vor sexuellem Missbrauch ein, insbesondere dem Missbrauch im Internet.

Zu Guttenberg kritisiert in dem Interview auch die Justiz in Deutschland. Der Fall der kürzlich in Emden missbrauchten und getöteten Elfjährigen sei ein Beispiel dafür, "dass es trotz vieler Anstrengungen immer noch große Ausbildungs- und Wissenslücken bei den Strafverfolgungsbehörden gibt, wenn es um sexuellen Missbrauch von Kindern und Kinderpornographie geht". Zu Guttenberg sagte "stern.de" weiter: "Ich meine, dass der Schulung zum Thema sexueller Missbrauch in der Ausbildung zu wenig Gewicht beigemessen wird und dadurch nicht verstanden wird, was Missbrauch für die Opfer bedeutet. Das gilt für Polizisten genauso wie für Staatsanwälte, Richter, Gutachter und Anwälte. Oft genug werden die Opfer von sexuellem Missbrauch von unserem Rechtssystem im Stich gelassen und der gesetzliche Rahmen von den Richtern nicht genügend ausgeschöpft."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.05.2012

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