Steuerzahlerbund: Politische Extrawünsche Ursache für Kostenexplosion bei Großprojekten

Dass die Kosten für Bauvorhaben wie Stuttgart 21, die Elbphilharmonie oder den Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) exorbitant ausufern, liegt nach Einschätzung des Bundes der Steuerzahler insbesondere am Versagen der politisch Verantwortlichen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "All diese Projekte haben den Makel, dass sie anfangs politisch gewollt kleingerechnet wurden, um einen Goodwill in Politik und Öffentlichkeit zu erzeugen", sagte Verbandspräsident Reiner Holznagel "Handelsblatt-Online". "Fehleinschätzungen und politische Extrawünsche am Bau lassen die Projektkosten dann allzu oft in die Höhe schießen." Der Hauptstadtflughafen und die Elbphilharmonie seien hierfür Paradebeispiele.

"Die Extravaganzen kosten einerseits selbst Geld, machen aber den Bau zusätzlich unnötig teuer, da die Realisierungszeiten weit gestreckt werden", sagte Holznagel weiter. Und Zeit koste nun mal Geld. Am Ende stehe den überteuerten Maßnahmen ein "mangelhaftes Kosten-Nutzen-Verhältnis" gegenüber.

"Leidtragende sind die Steuerzahler", kritisierte der Steuerzahlerbund-Chef. Holznagel reagierte damit auf die Entscheidung des Aufsichtsrats der Deutschen Bahn, Stuttgart 21 weiterzubauen und den Finanzierungsrahmen um zwei auf 6,5 Milliarden Euro zu erhöhen. Der Konzern will notfalls vor Gericht durchsetzen, dass sich das Land Baden-Württemberg und die Stadt Stuttgart an den Mehrkosten beteiligen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.03.2013

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