Ströbele rechnet mit mehrjähriger Dauer des NSU-Prozesses

Der Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele hält die Wortgefechte zwischen Verteidigung und Richter beim NSU-Prozess in München für "normal".

München (dts Nachrichtenagentur) - Diese Einschätzung traf der Strafverteidiger im Gespräch mit der "Neuen Westfälischen". Er habe auch in den RAF-Prozessen in den 70er Jahren erfahren, "dass ein Richter oder auch alle wegen Befangenheit abgelehnt wurden, wenn Gründe vorlagen". Er könne aber verstehen, so Ströbele, dass das "natürlich sehr befremdlich für die Familien der Opfer" sei, "also für Menschen, die noch nie in solchen Strafprozessen waren und sich nicht mit der Prozessordnung beschäftigt haben".

Ströbele geht davon aus, dass der Prozess "mehrere Jahre dauern wird", was auch daran liege, dass sich Beate Z. nicht äußern wolle. Zu der spezifischen Rolle, die Z. in dem mutmaßlichen Terroristen-Trio gespielt hat, sagte Ströbele: "Welche Rolle Frau Z. bei den zehn Morden, den zahlreichen Raubüberfällen oder anderen Straftaten tatsächlich gespielt hat, wird das Gericht zu klären haben. Einfach ist das nicht, weil es ja keine Tatzeugen gibt", so Ströbele.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.05.2013

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