Streit um Abschaffung von Hausaufgaben

Im Streit um eine mögliche Abschaffung von Schul-Hausaufgaben gerät die Berliner Soziologin Jutta Allmendinger nun auch aus dem eigenen Kuratorium des Wissenschaftszentrums Berlin (WZB) unter Druck.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - WZB-Präsidentin Jutta Allmendinger hatte die Abschaffung von Hausaufgaben gefordert, weil sozial schwache und bildungsferne Eltern ihren Kindern kaum helfen könnten und deshalb die soziale Spaltung zementiert werde. Das WZB-Kuratoriumsmitglied, der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch, sagte der "Bild-Zeitung" (Donnerstagausgabe): "Hier geht es nur vordergründig um Hausaufgaben. Hinter der Forderung nach Abschaffung der Hausaufgaben steckt die absurde Logik derer, die Gleichheit absolut setzen. Es ist der Vorwurf, dass Kinder, die in einem funktionierenden Elternhaus aufwachsen, sich damit einen unredlichen Vorteil verschafften. Frau Allmendinger will wahrscheinlich am liebsten gute, notfalls aber eben auch schlechte Eltern für alle, Hauptsache gleich! Als nächstes kommt wohl die Forderung, dass alle Kinder im Heim aufwachsen sollen, damit der Staat die Erziehung und Ausbildung übernehmen kann und alle gleich (schlechte) Chancen haben. Eltern würden zu Erzeugern. Was ist das für ein schreckliches Weltbild. Familien sind die kleinste Einheit unserer Gesellschaft. Wir sollten für jede gut funktionierende Familie dankbar sein und sie nicht immer weiter in Verruf bringen."

Auch Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) hatte sich zuvor für die Beibehaltung von Hausaufgaben an deutschen Schulen ausgesprochen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 01.08.2013

Zur Startseite