Streit um Mitgliederentscheid: FDP-Generalsekretär Lindner tritt zurück

Christian Lindner hat überraschend seinen Rücktritt vom Posten des FDP-Generalsekretärs erklärt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Es gibt den Moment, in dem man seinen Platz frei machen muss, um eine neue Dynamik zu ermöglichen", sagte Lindner am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Berlin. Die Ereignisse der letzten Tage und Wochen hätten ihn in dieser Einschätzung bestärkt. Lindner war zuletzt im Zusammenhang mit dem FDP-Mitgliederentscheid zum Euro-Rettungsschirm ESM in die Kritik geraten.

Er hatte den Entscheid ähnlich wie Parteichef Philipp Rösler bereits vor Ablauf der Frist als gescheitert erklärt. "Meine Erkenntnis hat für mich zur Konsequenz, dass ich aus Respekt vor meiner Partei und vor meinem Engagement für die liberale Sache mein Amt niederlege", so Lindner. Er habe den Rücktritt am Mittwochmorgen FDP-Chef Rösler in einem Gespräch erklärt.

Sein Bundestagsmandat will Lindner weiter ausüben. Im Dezember 2009 wurde Lindner vom Bundesvorstand der FDP auf Vorschlag des damaligen Parteivorsitzenden Guido Westerwelle einstimmig zum Generalsekretär gewählt. Der Bundesparteitag bestätigte ihn am 24. April 2010 mit 95,6 Prozent der Stimmen im Amt.

Beim Bundesparteitag 2011 wurde Lindner am 13. Mai 2011 mit 86,95 Prozent der Stimmen wiedergewählt. SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann bezeichnete den Rücktritt von Lindner als "Bauernopfer" für FDP-Chef Rösler. Mit seinem Schritt versuche Lindner, Rösler "noch ein paar Tage im Amt zu halten", so Oppermann.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.12.2011

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