Studie: Akkus für Elektroautos Milliardengeschäft für Batteriehersteller

Die steigende Zahl von Elektroautos wird den Batterieherstellern nach Informationen der Tageszeitung "Die Welt" einen ungeahnten Boom für Automobil-Akkus bescheren.

München (dts Nachrichtenagentur) - Nach einer globalen Marktstudie von Roland Berger, die der "Welt" exklusiv vorliegt, wird das weltweite Marktvolumen für Lithium-Ionen-Akkus für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge bis zum Jahr 2015 von derzeit 1,5 Milliarden auf rund neun Milliarden Dollar wachsen. "Unter günstigsten Bedingungen könnte das weltweite Marktvolumen bis 2020 sogar auf über 50 Milliarden Dollar steigen", sagte Wolfgang Bernhart, Partner von Roland Berger Strategy Consultants. Allerdings wird es einen Teil der Hersteller dann bereits nicht mehr geben.

In den kommenden Jahren werden vermutlich zunächst mehr als doppelt so viele Lithium-Ionen-Akkus produziert, wie es Nachfrage auf dem Markt gibt, schätzen die Experten bei Roland Berger. "Die Batteriehersteller haben ihre Expansion zum Teil zu großzügig geplant; die Nachwirkungen sind schon jetzt zu spüren", sagte Bernhart. "Wir werden daher eine deutliche Konsolidierung des Marktes in den kommenden Jahren erleben."

Fünf große Anbieter, so schätzen die Experten, werden am Ende übrig bleiben. "Wir gehen davon aus, dass im Jahr 2015 fünf Wettbewerber nahezu 80 Prozent des Marktes unter sich aufteilen", sagte Bernhart. Nach seiner Einschätzung wären das das französisch-japanische Gemeinschaftsunternehmen AESC, der südkoreanische Mischkonzern LG Chem, die Japaner Panasonic/Sanyo und außerdem A123 und SB LiMotive.

AESC wird nach dieser Vorhersage mit 26 Prozent Marktanteil 2015 den Spitzenplatz besetzen. A123 - ein Zusammenschluss mehrerer Industrieunternehmen in den USA - werde dagegen Marktführer bei Nutzfahrzeugen und Bussen. "A123 ist aufgrund guter Beziehungen zu den Automobilherstellern, den Antriebsherstellern und den Flottenkunden gut aufgestellt, um diese Segmente zu erobern, sagte Thomas Wendt, Co-Autor der Studie. Für den Standort Deutschland birgt die Studie nicht unbedingt gute Nachrichten. Bei den fünf genannten Konzernen handelt es sich um amerikanische oder asiatische Hersteller. Lediglich bei SB LiMotive spielt der Batterieexperte Bosch eine Rolle. Die Schwaben haben das Unternehmen gemeinsam mit Samsung gegründet, produziert wird in Korea.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.09.2011

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