Studie: Arm und Reich driften in Deutschland immer weiter auseinander

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland wird immer größer.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. In dieser wurde die Einkommensverteilung in Deutschland auf Basis von Daten des Sozio-Oekonomischen Panels (SOEP) bewertet. Dabei zeige sich zum einen, dass die Anzahl Ärmerer und Reicherer immer weiter wachse und die ärmeren Haushalte seit zehn Jahren auch immer ärmer würden.

Dieser Trend habe laut Einschätzung der DIW-Experten Martin Gornig und Jan Goebel eine verunsichernde Wirkung auf die Mittelschicht: "Eine starke Mittelschicht ist aber wichtig für den Erhalt der gesellschaftlichen Stabilität." Der Anteil der Menschen, die zur Mittelschicht gehören, also laut Studie ein Nettoeinkommen zwischen 860 und 1.844 Euro zur Verfügung haben, sei dabei seit dem Jahr 2000 um sechs und demnach auf sechzig Prozent gesunken. Im Gegenzug sei vor allem die Zahl der Menschen mit niedrigem Einkommen angestiegen, von 18 Prozent im Jahr 2000 auf fast 22 Prozent 2009.

Hauptursache für die zunehmende Entfernung der Einkommensgruppen voneinander sei vor allem die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt: "Wenn die Zahl der Beschäftigten zurückgeht, steigt die Zahl der Menschen in unteren Einkommensgruppen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.06.2010

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