Studie: CO2-Emissionen in Deutschland wieder gestiegen

Fünf Jahre nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima und dem Beginn der Energiewende in Deutschland ist es noch nicht gelungen, den Ausstoß von Kohlendioxid nachhaltig zu vermindern.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet die "Berliner Zeitung" (Freitagausgabe) unter Berufung auf eine bisher unveröffentlichte Studie des "Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft" (FÖS). Demnach sind die Emissionen im Jahr 2015 sogar wieder leicht gestiegen. Die FÖS-Experten gehen davon aus, dass die CO2-Emissionen gegenüber dem Vorjahr um 10 Millionen Tonnen oder 1,1 Prozent auf 912 Millionen zunahmen.

"Wesentliche Ursachen hierfür sind der witterungsbedingt erhöhte Heizenergiebedarf, der gestiegene Braunkohleeinsatz im Kraftwerkssektor und der gestiegene Absatz der emissionsintensiven Mineralölprodukte Diesel und schweres Heizöl", heißt es in der Studie, die im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion entstand. Bei den Zahlen handelt es sich um Schätzungen auf der Grundlage vorläufiger Daten. Die grüne Umwelt-Expertin Bärbel Höhn sagte der Zeitung: "Der voraussichtliche CO2-Anstieg ist eine harte Klatsche für die Bundesregierung."

Im Dezember habe die Koalition noch "scheinheilig dafür gekämpft, dass andere Länder schädliche Klimagase reduzieren". Jetzt folge der Offenbarungseid im eigenen Land, weil man an den selbst gesteckten Klimazielen scheitere. Seit 2008 befinde sich der CO2 Ausstoß "auf einem Plateau und es nicht erkennbar mit welchen Maßnahmen entscheidend die Nutzung von Öl, Gas und Kohle reduziert werden" könne.

Die deutschen CO2 Einsparziele bis 2020 würden somit immer unerreichbarer. Um die Klimaziele doch noch einzuhalten, sei ein Abbau der großen Überkapazitäten bei den Kohlekraftwerken notwendig: "Und wir brauchen endlich eine Trendwende im Verkehr und im Wärmebereich."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.03.2016

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