Studie: Düsseldorf 2011 beliebtestes Ziel für Direktinvestitionen

Nordrhein-Westfalen ist für internationale Investoren der beliebteste Standort in Deutschland: 155 Projekte gab es im vergangenen Jahr an Rhein und Ruhr.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das geht aus einer aktuellen Studie der Wirtschaftsberatungsgesellschaft Ernst&Young hevor, die der Wochenzeitung "Welt am Sonntag " (Ausgabe vom 15.Juli) vorliegt. Platz zwei belegt Baden-Württemberg, dahinter folgen Hessen, Bayern und Berlin. "NRW ist ein starker Wirtschaftsstandort mit guter Infrastruktur und einem großen Arbeitskräftepotenzial", erklärt Studienautor Peter Englisch.

Die rheinischen Metropolen Düsseldorf und Köln gehören mit ihrem Umland dementsprechend beide zu den Top-5-Investitionsstandorten in Deutschland. Düsseldorf als bundesweite Nummer eins konnte mit 52 sogar fast doppelt so viele Projekte auf sich vereinen wie Stuttgart oder Hamburg. Allein Frankfurt und Berlin bewegen sich in ähnlichen Dimensionen wie die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen.

Besonders beliebt ist NRW bei chinesischen Firmen. Schweizer Investoren hingegen bevorzugen das benachbarte Baden-Württemberg, Briten gehen besonders gerne nach Berlin. Die Hauptstadt schneidet im Ranking vorwiegend bei Investoren ohne vorherige Deutschland-Erfahrung gut ab.

Von den Befragten, die schon im Land aktiv sind, können sich gerade noch zwei Prozent eine Ansiedlung in Berlin vorstellen. "Es fehlt dort an Wirtschaftsorientierung und Unterstützung für die Investoren", sagt Englisch. Außerdem tue sich Berlin schwer mit der nötigen Infrastruktur, wie die verschobene Eröffnung des Großflughafens BER wieder gezeigt habe: "Das führt zu Frustration bei den Investoren."

So bleibt Berlin vor allem ein Standort für die Kreativwirtschaft. Das produzierende Gewerbe hingegen zieht es der Studie zufolge vor allem nach Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, die zusammen gut die Hälfte der 597 ausländischen Investitionsprojekte des Jahres 2011 auf sich vereinen können. Stärkste Branchen waren dabei die Automobilindustrie und der Maschinenbau sowie die Informationstechnologie. Die vielen Ansiedlungen - 2011 stieg ihre Zahl um sieben Prozent - machen sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. 17.276 Stellen sind durch Auslandsinvestitionen entstanden. Mit 4.550 entfällt rund ein Viertel davon auf NRW, Berlin kommt auf knapp 2.000 neue Arbeitsplätze, in Baden-Württemberg und Sachsen waren es jeweils rund 1.800.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.07.2012

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