Studie: Deutschland attraktivster Investitionsstandort in Europa

Deutschland ist für ausländische Unternehmen der attraktivste Standort in Europa.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Wirtschaftsberatungsgesellschaft "Ernst&Young". "Deutschland hat ein hervorragendes Image und wird enorm geschätzt", sagte Studienautor Peter Englisch der Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe). Grund dafür seien der große Binnenmarkt, die hohe Kaufkraft, die gut ausgebildeten Fachkräfte und die hohe Lebensqualität gepaart mit einem attraktiven Arbeitsumfeld.

Besonders hoch im Kurs stehen dabei laut der Studie, für die insgesamt 812 Manager aus international tätigen Unternehmen befragt wurden, die drei Ballungszentren Berlin, Frankfurt und München. Die drei Städte landeten allesamt unter den Top Ten der attraktivsten Investitionsstandorte. Das schafft kein anderes Land in Europa.

Die Top-Platzierung des deutschen Trios erreicht dabei Berlin mit Rang drei. Übertroffen wird der Standort im Städteranking nur noch von den beiden Metropolregionen London und Paris. Frankfurt schließlich landet direkt hinter Berlin auf Platz vier, München kommt hinter Amsterdam, Barcelona und Warschau auf Position acht.

In Blickweite zu den Top Ten, die von Madrid und Mailand komplettiert werden, befindet sich zudem auch Hamburg auf Platz zwölf. Laut Studie schätzen die befragten Geschäftsführer und Vorstände an Berlin die in den vergangenen Jahren neu geschaffene Infrastruktur. Darüber hinaus loben die Manager die Nähe zu Osteuropa, das Fachkräftereservoir im Hinterland und die anstehende Rolle Berlins als Verkehrsknotenpunkt durch den neuen Hauptstadtflughafen BBI. Dennoch zieht Berlin vor allem Verwaltungen, Dienstleister und die Kreativwirtschaft an.

Als Produktionsstandort kommen eher andere Regionen in Deutschland in Frage. Doch allem Lob für den Standort zum Trotz: Beim Thema IT traut die europäische Managerelite Deutschland wenig zu. "Die Googles und Microsofts der Zukunft entstehen nicht in der Bundesrepublik", zitiert Peter Englisch aus der Untersuchung. Während allein jeder Fünfte der befragten Manager die chinesische Handelsmetropole Shanghai und immerhin noch jeder Zehnte San Fransisco und das Silicon Valley als möglichen bzw. wahrscheinlichen Geburtsort für neue IT-Weltfirmen dieser Rangordnung nennt, stimmten gerade mal zwei Prozent für Frankfurt, und jeweils ein Prozent für Berlin und München. "In Deutschland fehlt dafür der Unternehmergeist und die notwendige Kultur des Scheiterns", begründet Berater Englisch das schlechte Abschneiden. "Wer in Deutschland wagt und verliert, ist anders als in China oder den USA gleich gebrandmarkt."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 29.05.2011

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