Studie: Durch Energiewende entstehen Tausende Arbeitsplätze

Eine weiterer konsequenter Ausbau der erneuerbaren Energien wird die Zahl der Arbeitsplätze in der Energiebranche und anderen Sektoren der Wirtschaft in den nächsten Jahrzehnten deutlich ansteigen lassen - trotz des Rückgangs der Beschäftigung in den Bereichen Atom und Kohle.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das zeigt eine neue Studie, die für das Bundeswirtschaftsministerium erstellt wurde und über die die "Frankfurter Rundschau" berichtet. Wird die Energiewende weiter forciert, entstehen laut der Studie durch den Erneuerbaren-Sektor in der gesamten Volkswirtschaft bis zum Jahr 2030 rund 100.000 Arbeitsplätze mehr als ohne den Umstieg von den fossilen Energien zu Sonne, Wind und Biomasse. Bis 2040 liegt das Job-Plus sogar bei 190.000 und 2050 bei über 230.000 Stellen.

Auch die Wirtschaft insgesamt profitiert laut der Analyse von einem Ergrünen der Energiebranche. Das Bruttoinlandsprodukt liegt im gesamten Zeitraum bis 2050 im Energiewende-Szenario höher als ohne Energiewende. Besonders nach 2030 profitiert auch der private Konsum.

Die Ausgaben für Energieimporte - etwa Erdöl für den Sprit sowie Heizöl und Kohle für die Verstromung - gehen spürbar zurück, zudem schlägt die Verbilligung der Öko-Energien durch. Die Bürger können das eingesparte Geld für andere Zwecke ausgeben. Die Studie gewinnt besondere Brisanz durch die heftige Debatte über die Kohlepolitik von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), der die Stilllegung eines Teils der alten, besonders ineffizienten Kohlekraftwerke erreichen will.

Dagegen machen nicht nur die Gewerkschaften IG BCE und Verdi mobil, sondern auch die SPD-geführten Landesregierungen der Braunkohle-Länder NRW und Brandenburg sowie der Wirtschaftsflügel der Union. An der Studie waren fünf Institute beteiligt, darunter das DIW, Prognos und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.04.2015

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