Studie: Frauen unterschätzen Risiko auf Herzinfarkt

Das Risikobewusstsein für eine Herzerkrankung und einen drohenden Infarkt variiert zwischen Mann und Frau erheblich.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf eine aktuelle Studie der Charité an 1.000 Frauen. Demnach schätzen Frauen ihr Herzrisiko deutlich niedriger ein, als es tatsächlich ist, und erkennen die Warnzeichen des Körpers nicht. Männer denken eher an einen Infarkt, wenn sie die typischen Signale wie Schmerzen in der linken Brust und das Ausstrahlen in den linken Arm verspüren.

Sie schaffen es deswegen im Durchschnitt 13 Minuten früher als Frauen in die Notaufnahme. Der Chefarzt des Herzzentrums am Helios-Klinikum Wuppertal, Melchior Seyfahrt, sagte dem Magazin: "Wenn ein Mann auf der Straße umkippt und sich ans Herz fasst, denken alle sofort an Herzinfarkt. Wenn eine Frau kollabiert meinen viele, sie habe nur Kreislaufprobleme. So verlieren sie wertvolle Minuten." Laut einer Vorab-Auswertung der Charité für "Focus" glauben 62 Prozent aller Studienteilnehmerinnen zwischen 25 und 34 Jahren, sie hätten lediglich ein niedriges Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen. Dabei wies ein Großteil der Befragten mindestens einen Risikofaktor auf, der ein Herzleiden begünstigt: Übergewicht, Rauchen, Bluthochdruck, Bewegungsarmut oder Diabetes.

So ergab die Untersuchung, dass bereits ein Viertel der 25- bis 34-jährigen Frauen erhöhte Cholesterinwerte aufweisen. Die Studienleiterin und Direktorin des Instituts für Geschlechtermedizin an der Charité, Vera Regitz-Zagrosek, sagte: "Ein Viertel der Probandinnen mit Diabetes wusste nichts von ihrer Erkrankung." 55 Prozent der jungen Frauen mit krankhaft erhöhtem Blutdruck hielten sich vor der Messung durch die Studienärzte für völlig gesund.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 27.10.2013

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