Studie: Hormonspray macht Männer sensibler

Das Neuropeptid Oxytocin verbessert bei Männern die Fähigkeit, sich emotional in ihre Mitmenschen hineinzuversetzen.

Bonn (dts Nachrichtenagentur) - Das ergab eine Studie der Klinik für Psychiatrie der Universität Bonn. An dem Experiment nahmen 48 gesunde Männer teil. Die eine Hälfte erhielt zu Beginn ein Oxytocin-haltiges Nasenspray, die andere ein Placebo.

Danach zeigten die Forscher ihren Probanden Fotos von emotional aufgeladenen Situationen: ein weinendes Kind, ein Mädchen, das seine Katze umarmt, einen trauernden Mann. Die Teilnehmer sollten nun angeben, inwieweit sie mit den abgebildeten Personen mitfühlten. "Die Oxytocin-Gruppe gab signifikant höhere emotionale Empathie-Werte zu Protokoll als die Placebo-Gruppe", fasst René Hurlemann von der Klinik für Psychiatrie der Uni Bonn das Hauptergebnis zusammen.

Dabei hatten die Teilnehmer der Placebo-Gruppe keineswegs Schwierigkeiten, den Ausdruck der abgebildeten Gesichter rational zu deuten. Die Oxytocin-Gabe bewirkte lediglich ein größeres emotionales Einfühlungsvermögen: Die getesteten Männer erreichten Werte, wie sie sonst für Frauen typisch sind. Normalerweise kann das "schwache" Geschlecht in punkto "Empathie" einen deutlichen Vorsprung verbuchen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.11.2012

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