Studie: Jüngere Frauen bekommen mehr Kinder als ältere

Jüngere Frauen in Deutschland bekommen mehr Kinder als ältere.

München (dts Nachrichtenagentur) - Das stellt das Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock in einer neuen Studie fest. "Die Trendwende scheinen die Geburtsjahrgänge um 1970 zu markieren", sagte der Institutsdirektor Joshua Goldstein der "Süddeutschen Zeitung" (Montagausgabe). Demnach bekommen Frauen, die vor diesem Jahr geboren wurden, heute also über vierzig Jahre alt sind, im Schnitt zwischen 1,5 und 1,6 Kinder.

Bei jüngeren Frauen, so Goldstein, wird die Kinderzahl voraussichtlich darüber liegen. Die wissenschaftliche Untersuchung von Joshua Goldstein und Michaela Kreyenfeld, die am Montag in der Zeitschrift "Population and Development Review" veröffentlicht wird, ist die erste, die eine solche demografische Wende feststellt. "Die Trendumkehr bei den endgültigen Geburtenraten könnte mit Änderungen in der jüngeren Familienpolitik zusammenhängen", sagt Goldstein.

Das würde bedeuten, dass das im Jahr 2007 eingeführte Elterngeld sowie der 2008 begonnene Ausbau der Kindertagesstätten doch demografische Effekte hätten. Bislang dominiert in der deutschen Debatte der Eindruck, die familienpolitischen Initiativen der ehemaligen Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) seien demografisch wirkungslos, weshalb mehrere Politiker in den letzten Monaten auch die Abschaffung des Elterngeldes verlangt hatten. Die Studie von Goldstein und Kreyenfeld stützt sich auf Daten der amtlichen Geburtsstatistik.

Für ältere Frauen lässt sich damit exakt erfassen, wie viele Kinder sie bekommen haben. Je jünger die Frauen sind, desto unsicherer werden die Berechnungen, wie Goldstein sagt. Dennoch kommt er zu dem Ergebnis, dass die "Trendumkehr sehr wahrscheinlich" ist, so Goldstein gegenüber der Zeitung.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.09.2011

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