Studie: Lebenszufriedenheit der Deutschen ist keine Ost-West-Frage

Die Lebenszufriedenheit in Deutschland ist immer weniger eine Ost-West-Frage, sondern von regionalen Einzelheiten abhängig.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Zu diesem Ergebnis kommt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einer Langzeitbefragung von mehr als 20.000 Menschen in Ost- und Westdeutschland. Die Resultate der Befragung zeigten ein komplexes Bild, teilte das Institut am Donnerstag mit. Die Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt hätten sich verringert.

In Ostdeutschland sei zwar insgesamt eine höhere Arbeitslosigkeit zu verzeichnen als in Westdeutschland, allerdings bei einer höheren Erwerbsbeteiligung von Frauen. Auch die Formen des Zusammenlebens hätten sich in den alten und neuen Bundesländern angenähert, so Peter Krause, Mit-Herausgeber der Studie und Wissenschaftler im Bereich Sozio-ökonomisches Panel im DIW Berlin. Der Anteil der Alleinerziehenden-Haushalte sei in beiden Teilen Deutschlands gestiegen.

Der Einkommensabstand zwischen West und Ost vergrößere sich wieder, nachdem sich Ostdeutschland Mitte der 1990er Jahre an das Westniveau angenähert hatte. Besonders Berufseinsteiger hätten in beiden Landesteilen mit immer schlechteren Einkommensbedingungen zu kämpfen. Bei den Jüngeren stehe die unterschiedlich hohe Zufriedenheit zwischen Ost und West eindeutig in Beziehung zu Einkommen, Arbeitslosigkeit und Haushaltskonstellation und hänge kaum mehr mit pauschalen Ost-West-Unterschieden zusammen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.11.2010

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