Studie: Männer können schlechter lesen als Frauen

Männer lesen deutlich schlechter als Frauen.

Hamburg (dts Nachrichtenagentur) - Das zeigen bislang unveröffentlichte Zahlen einer Alphabetisierungsstudie der Universität Hamburg, berichtet die "Zeit". Der Unterschied sei "vergleichbar mit dem Kompetenzabstand zwischen Personen mit mittlerer Reife und Personen mit Abitur", sagte die Erziehungswissenschaftlerin Anke Grotlüschen dem Blatt. In der Untersuchung "Level-One Studie" hatten die Hamburger Wissenschaftler im Auftrag des Bundesforschungsministeriums die Lesefähigkeiten der Deutschen getestet.

Für politische Reaktionen hatten jene Ergebnisse dieser Studie gesorgt, die schon Ende Februar veröffentlicht worden waren. Demnach können in der Bundesrepublik siebeneinhalb Millionen Männer und Frauen zwischen 18 und 64 Jahren keinen zusammenhängenden Text lesen und schreiben ("funktionaler Analphabetismus"). Zwei Millionen von ihnen fällt selbst das Lesen und Schreiben einzelner Wörter schwer.

Als Reaktion darauf vereinbarten die Kultusminister von Bund und Ländern, in einem "Grundbildungspakt" Maßnahmen gegen den funktionalen Analphabetismus zu formulieren. Bis Oktober soll es soweit sein. Die neuen Daten zeigen nun auch, in welchen Berufen besonders leseschwache Personen häufig vorkommen.

So ist jeder vierte Koch, Maler oder LKW-Fahrer ein funktionaler Analphabet. Unter den Hilfsarbeitern auf dem Bau ist es im Schnitt sogar jeder zweite.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.09.2011

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