Studie: Mehrheit der Deutschen für Verfolgung von Raubkopierern

Hamburg/Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Rund 63 Prozent der Deutschen finden, dass illegale Kopien kein Kavaliersdelikt seien.

Dies geht aus einer Studie des Marktforschungsinstitut Aris hervor, das im Auftrag des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) 1.000 Deutsche repräsentativ befragt hat. 66 Prozent sehen in Raubkopieren keinen Kavaliersdelikt, während 25 Prozent Raubkopien von Musik, Filmen oder Software als akzeptabel einstufen. "Die Mehrheit der Deutschen hat ein ausgeprägtes Bewusstsein für geistiges Eigentum", sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied Volker Smid.

"Dass sich jeder Vierte für Raubkopien ausspricht, zeigt aber, dass es keinen wirklichen gesellschaftlichen Konsens zum Schutz von Urheberrechten gibt." Für Downloads auf ihre PCs gaben die Deutschen 2009 die Rekordsumme von rund 250 Millionen Euro aus. Die Anzahl bezahlter Downloads stieg nach einer Bitkom-Berechnung auf etwa 60 Millionen, eine Steigerung um 24 Prozent gegenüber 2008. Smid forderte einen Neubeginn in der Diskussion um das Urheberrecht in der digitalen Welt.

"Wenn es nicht gelingt, ein besseres Verständnis für den Wert der Angebote zu schaffen, verarmt das Kultur- und Medienangebot. Mit einer staatlich verordneten Kultur-Flatrate oder Zwangsabgaben erreicht man genau das Gegenteil."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 25.04.2010

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