Studie: Milliarden-Verluste für deutsche Firmen durch Iran-Sanktionen

Die Sanktionen gegen den Iran haben Deutschland wirtschaftliche Verluste in Höhe von bis zu 73 Milliarden Dollar zwischen der Verhängung 2010 und 2012 beschert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Nur die USA hätten mit bis zu 175,3 Milliarden Dollar noch höhere Verluste zu verzeichnen, allerdings über einen von 1995 bis 2012 deutlich längeren Zeitraum, heißt es in einer Studie des Washingtoner Think Tanks National Iranian American Council, wie das "Handelsblatt" (Donnerstagsausgabe) berichtet. Deutsche und andere westliche Firmen versuchen momentan, in Iran wirtschaftlich wieder Fuß zu fassen, wenn die Sanktionen im Zuge des für den 20. Juli geplanten Atom-Kompromisses fallen sollten, schreibt die Zeitung. Momentan wird allerdings über eine Verlängerung dieser Frist verhandelt, um die schwierigen Gespräche um Irans umstrittenes Atomprogramm zwischen Teheran, den fünf UN-Vetomächten und Deutschland doch noch zu einem Erfolg werden zu lassen.

Das Interesse der deutschen Wirtschaft an einem Wiederbeleben ihres Engagements in Iran scheint groß zu sein: "Ich habe sehr vielversprechende Signale bekommen", sagte der iranische Industrieminister Mohammad Reza Nematzadeh dem "Handelsblatt". Das belegt das deutliche Wachstum der deutschen Exporte in das Land: Sie lagen bei gut einer Milliarde Euro von Januar bis Mai, was einem Anstieg um 28 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres entsprach, so die Zeitung weiter. Die EU-Ausfuhren insgesamt in den Iran legten demnach um vier Prozent auf 2,4 Milliarden Euro zu.

Deutsche Importe aus Iran stiegen laut Eurostat-Zahlen um zehn Prozent auf 129 Millionen Euro.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.07.2014

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