Studie: Schlechte Noten für deutsches Schul-Essen

Bei der Schulverpflegung in Deutschland gibt es laut einer Studie des Bundesernährungsministeriums, die der "Welt" in Auszügen vorliegt, noch erhebliche Defizite.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Rund die Hälfte der untersuchten Speisepläne enthält demnach zu wenig Gemüse. "Nach wie vor kommt Fleisch noch zu häufig in den Gerichten vor", heißt es in der Studie. Die Pausenzeiten, um das Mittagessen einzunehmen, sind in dem meisten Schulen zudem zu kurz.

Nur in 39 Prozent der Schulen dauert die Mittagspause 46 Minuten und mehr, wie es die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt. Auch die Vielfalt der Speisen ist noch nicht ausreichend: Nur in 16 Prozent der Grundschulen und 27 Prozent der weiterführenden Schulen gibt es laut Studie mehr als zwei Menüs. Die befragten Schülerinnen und Schüler sehen ihre Schulverpflegung dagegen weniger kritisch.

53,5 Prozent der Grundschüler finden das Schulessen sehr gut (16,1 Prozent) und gut (37,4 Prozent), auf den weiterführenden Schulen sinkt dagegen die Zufriedenheit auf 8,7 Prozent (sehr gut) und 37,2 Prozent (gut). Derzeit verbringen 32 Prozent der Schülerinnen und Schüler (ohne Gymnasium und berufliche Schulen) den ganzen Tag in der Schule. Im Osten ist der Anteil deutlich höher als im Westen.

Der Anteil der Ganztagsschulen liegt in Sachsen bei 78 Prozent, in Baden-Württemberg dagegen nur bei 18 Prozent. Da die Tendenz bundesweit steigend sei, komme der Schulverpflegung eine immer größere Bedeutung zu, heißt es in der Studie. Für die Untersuchung hatte die Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften bundesweit mehr als 1.500 Schulleitungen, 212 Schulträger und mehr als 12.000 Schülerinnen und Schüler im Primar- und Sekundarbereich befragt.

Die Studie wird am Dienstag auf dem "Bundeskongress Schulverpflegung 2014" in Berlin vorgestellt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 25.11.2014

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