Studie: Sexuelle Aufklärung zögert erste Sexerfahrung von Teenagern hinaus

Sexuelle Aufklärung zögert laut einer Studie die erste Sexerfahrung von Teenagern hinaus.

Washington (dts Nachrichtenagentur) - "Es scheint generell sehr hilfreich für Teenager zu sein, wenn sie mit Erwachsenen über das Thema Sex reden. Dabei spielt der konkrete Sachverhalt nur eine untergeordnet Rolle", erklärten Wissenschaftler des US-amerikanischen Guttmacher-Instituts. Demnach warteten Teenager, die am Sexualkundeunterricht teilnahmen, deutlich länger mit dem ersten Mal.

Rund zwei Drittel der jungen Frauen und 55 Prozent der jungen Männer bestätigten, ein Programm zur sexuellen Aufklärung sowie Verhütungskontrolle belegt zu haben. Dabei hatten 20 Prozent lediglich gelernt, wie man Sex hinauszögern kann. Zirka 16 Prozent der weiblichen Teilnehmer und 24 Prozent der männlichen Teilnehmer hatten dagegen überhaupt keinen Sexualkundeunterricht erhalten.

Ganze 77 Prozent der Frauen und 78 Prozent der Männer, die sexuell aufgeklärt wurden, hatten bereits Sex vor ihrem 20. Lebensjahr. Bei den Nicht-Aufgeklärten lag der Wert hingegen sogar bei 86 und 88 Prozent. Auch sei es wahrscheinlicher, dass sexuell aufgeklärte Teenager beim ersten Geschlechtsverkehr an Verhütung dachten.

Gleichzeitig wählten diese ihren ersten Sexualpartner bewusster aus, sodass der Altersunterschied nicht mehr oder weniger als drei Jahre betrug. Weiterhin zeigten die Resultate der Umfrage einen demographischen Zusammenhang. Demnach erhielten Jugendliche aus ärmeren Familien deutlich weniger Informationen zum Thema Sex.

Deshalb neige vor allem diese Gruppe zu mehr Schwangerschaften im Teenageralter sowie vermehrten Fällen von übertragenen Krankheiten. Jedoch unterschieden die Studienergebnisse nicht zwischen einer "Abstinenzaufklärung" und einer umfangreichen Aufklärung. Erstere ziele darauf ab, die erste sexuelle Erfahrung eines Teenagers bis zur Ehe hinaus zu verzögern. Letztere beinhalte neben dem Herauszögern des ersten Mals ebenfalls eine Aufklärung zur Schwangerschafts- und Krankheitsverhütung. Bei der Erhebung wurden insgesamt 4.691 junge Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren befragt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.03.2012

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