Studie: Weltweite Handelsöffnung könnte für Wohlfahrtsgewinne in Billionenhöhe sorgen

Eine weltweite Handelsöffnung würde einer Studie zufolge für Wohlfahrtsgewinne in Billionenhöhe sorgen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Bericht "Erfolg der Welthandelsagenda 2013" des Peterson Institute for International Economics, der der "Welt" vorliegt, beziffert die potenziellen Gewinne einer zügigen Handelsöffnung auf jährlich mehr als zwei Billionen Dollar. Insgesamt könnten weltweit 34 Millionen Arbeitsplätze "gestützt" werden. Die sogenannte Doha-Runde der WTO zur Liberalisierung des Welthandels war zuletzt Jahr 2008 gescheitert.

Die Autoren der Denkfabrik Peterson plädieren nun für ein "WTO Recovery Paket" im Jahr 2013. Anfang Dezember kommen die Wirtschafts- und Handelsminister der 159 WTO-Mitgliedstaaten auf der indonesischen Insel Bali zusammen. Dort seien Abkommen zu den Themen Handelserleichterung, Landwirtschaft und Entwicklungsländern möglich, heißt es in dem Peterson-Bericht. Das hätten Vorgespräche am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos im Februar signalisiert.

Das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) könne um bis zu 2,2 Billionen Dollar zulegen, wenn in sieben Verhandlungsfeldern Einigung erzielt würde, schreiben die Autoren des Peterson Institutes. Die weltweiten Exporte könnten dem Bericht zufolge um bis zu 2,4 Billionen Euro wachsen. Konkret nennen die Autoren sieben Abkommen, die unabhängig voneinander und in einzelnen Schritten erzielt werden könnten.

Die bei weitem größten Gewinne würden ein internationales Dienstleistungs- sowie ein Handelsabkommen bringen. Sie könnten das weltweite BIP um jeweils rund eine Billionen Dollar beflügeln. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass allein durch die Reduzierung von Handelsbarrieren mehr als 20 Millionen Arbeitsplätze weltweit "gestützt" werden könnten.

Dabei handelt es sich nicht um zusätzliche Stellen. Der Grund: Gegenseitige Handelsausweitung verändere vor allem den Einsatz der Arbeitskräfte innerhalb eines Landes, nicht ihre absolute Zahl. Mehr Stellen verlagerten sich allerdings in produktivere Sektoren wie den Außenhandel, die dann auch besser bezahlt würden, so die Experten. Die Autoren beklagen, dass die Politik sich zuletzt nicht energisch genug für den Freihandel eingesetzt hat. Im Gegenteil: "Protektionistische Maßnahmen sind im Aufwind." Im Jahr 2012 zählt Experten für jeden Schritt zur Verbesserung von Handelsbeziehungen rund fünf neue Schutzmaßnahmen gezählt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.06.2013

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