Studie: Weniger Deutsche verlassen ihr Heimat-Bundesland

Die Deutschen werden sesshaft: Dank der moderat guten Wirtschaftslage in Deutschland verlassen heutzutage deutlich weniger Menschen ihr Heimat-Bundesland als noch vor zehn Jahren.

Köln (dts Nachrichtenagentur) - Das geht aus einer noch unveröffentlichten Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zur Binnenwanderung hervor, aus der die in Düsseldorf erscheinende "Rheinischen Post" (Freitagausgabe) zitiert. "Im Jahr 2002 wanderten insgesamt noch 141.650 Menschen von einem in ein anderes Bundesland - 2012 belief sich die Zahl nur auf 43.640", heißt es in der Studie. In Ostdeutschland sei die Abwanderungswelle 2012 fast zum Erliegen gekommen.

Die fünf Ost-Länder hätten 2012 nur noch 14.800 Menschen an andere Bundesländer verloren. Die weniger überlasteten ostdeutschen Universitäten würden verstärkt Studenten aus West-Ländern anziehen, heißt es in der Studie, die kommende Woche veröffentlicht werden soll. Das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen verliert demnach immer häufiger qualifizierte Arbeitskräfte an die stark wachsenden Wirtschaftsregionen in Bayern, Berlin und Baden-Württemberg.

2012 sind der IW-Studie zufolge 16.000 Personen mehr aus NRW in andere Bundesländer ab- als zugewandert. "Dieser Verlust war höher als in allen fünf ostdeutschen Bundesländern zusammen", heißt es in der Studie. "Ein Land im Westen macht jetzt die Erfahrung, dass Menschen ihre Heimat verlassen, wenn anderswo attraktive Jobs locken: Nordrhein-Westfalen", heißt es in der Studie.

Gewinner der Abwanderung aus NRW seien neben den süddeutschen Ländern und Berlin auch Hamburg und Niedersachsen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.05.2014

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