Studie: Zeitarbeiter verdrängen die Stammbelegschaft nicht

Nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung verdrängen Zeitarbeiter keine Stammbelegschaften.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Montagausgabe). "Vielmehr dienen sie vornehmlich als Arbeitskräftereserven und Antwort auf notwendige Flexibilisierung", heißt es laut der Zeitung in der Studie. Allerdings tragen die Leiharbeiter die Kosten und Nachteile der Flexibilisierung.

Sie verdienen bis zu 50 Prozent weniger für vergleichbare Tätigkeiten, heißt es in der Untersuchung, die im Auftrag der Stiftung vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung erstellt worden ist. Als Konsequenz schlägt die Stiftung vor, die Gleichbezahlung von Zeitarbeitern und Stammkräften nach einer Einarbeitungszeit von drei Monaten festzulegen. Der Aufbau von Zeitarbeit bei gleichzeitigem Abbau der Stammbelegschaft sei "nur sehr selten zu beobachten", so die Untersuchung.

Selbst während der Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009 sei dies nur in 3 Prozent der Kundenunternehmen der Fall gewesen. In jedem vierten Fall passierte sogar das Gegenteil: Wurde Zeitarbeit abgebaut, wuchs die Zahl der Stammkräfte, was auf eine Übernahme hindeuten könnte. Die Studie stützt die Behauptung, dass Zeitarbeiter auch bei gleicher Qualifikation deutlich weniger verdienen.

Demnach verdient eine Leihkraft mit Berufsausbildung in Westdeutschland 47 Prozent und im Osten 36 Prozent weniger als ein Stammarbeiter mit gleichem Bildungsniveau. Als Grund nennen die Autoren neben den generell niedrigeren Zeitarbeitslöhnen vor allem individuelle Merkmale wie längere Phasen der Arbeitslosigkeit.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 25.03.2012

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