Studie: Zwei Millionen Niedriglöhner von Mindestlohn-Ausnahmen betroffen

Zwei Millionen Niedriglohnbeschäftigte wären von den von Politikern und Arbeitgeberverbänden geforderten Ausnahmen vom Mindestlohn betroffen, würden diese von der Bundesregierung umgesetzt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das ergab eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung auf Basis des "Sozio-oekonomischen Panels". Im Jahr 2012 lag demnach der Stundenlohn von rund 5,25 Millionen Beschäftigten unterhalb von 8,50 Euro. Gälte der Mindestlohn nicht für Minijobber, Rentner, Schüler, Studenten und hinzuverdienende Arbeitslose, gingen 2 Millionen oder 37 Prozent der Geringverdiener leer aus.

Ohne Ausnahmen für geringfügig Beschäftigte wäre es immer noch fast ein Viertel. Damit würde ein neuer, eigener Niedriglohnsektor geschaffen, warnte Reinhard Bispinck, Leiter des WSI. Laut einer Expertise des wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages können Ausnahmeregelungen sogar gegen den verfassungsrechtlichen Gleichheitsgrundsatz verstoßen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 27.01.2014

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