Studien-Autor: Cybermobbing ist wachsendes Problem

Cybermobbing unter Schülern ist ein wachsendes, ernst zu nehmendes Problem: Darauf hat der Vorstandsvorsitzende des Bündnisses gegen Cybermobbing, Uwe Leest, im Gespräch mit der "Neuen Westfälischen" (Freitagausgabe) hingewiesen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Rund 17 Prozent aller Schülerinnen und Schüler seien nach einer Erhebung des Bündnisses bisher Opfer von Cybermobbing-Attacken geworden. Darunter fallen Beschimpfungen, Beleidigungen, Gerüchte und Verleumdungen. Fast 15 Prozent der von diesen Attacken betroffenen Kinder und Jugendlichen bekämpften die seelischen Folgen dieser Angriffe mit Alkohol oder Tabletten.

"Das ist für mich ein Alarmsignal", so Leest. Die Folgen der Cyberattacken in sozialen Netzwerken sowie Chatforen im Internet seien zumeist langfristig. Mehr als ein Fünftel der Opfer fühle sich dauerhaft belastet, ergab die Befragung von Eltern, Lehrern und Schülern.

"Ich würde mir wünschen, dass die Gesellschaft diese Themen den Menschen näher bringt", sagte Leest. Lehrer seien hier in einer Schlüsselposition. "Lehrer sehen das Problem. Aber sie haben weder das Wissen noch das Handwerkszeug, um Eltern und Schüler zu informieren." Leest forderte die Politik hier zum Handeln auf. Auch die sozialen Netzwerke wie Facebook oder Twitter "stehen in einer sehr großen Verantwortung", ist Leest überzeugt.

Er forderte sie zu eigenen Anstrengungen auf, Cybermobbing zu bekämpfen. Das jüngste Urteil des Bundesverwaltungsgerichts gegen den Suchmaschinenbetreiber Google zum besseren Schutz der Persönlichkeitsrechte nannte Leest "richtungsweisend".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.05.2013

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