Sturmgewehr G36: Bundeswehr sucht Nachfolgelösung

Die Probleme mit dem Standardsturmgewehr G36 sind offenbar so groß, dass bei der Bundeswehr auch die Beschaffung eines neuen Gewehrs nicht mehr ausgeschlossen wird.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Sitzungsprotokoll des Bundesamtes für Ausrüstung und Informationstechnik der Bundeswehr (BAAINBw), das "Bild am Sonntag" vorliegt, werden zahlreiche Schwierigkeiten mit dem Gewehr genannt. Insbesondere wird die mangelnde Zielgenauigkeit genannt: "Streukreisaufweitung und Verlegung des Haltepunktes bei Temperaturänderungen (durch Erhitzen bei Verschuss oder durch äußere Temperatureinflüsse)". Laut dem Protokoll ist auch "die Option zur Ablösung durch ein neues Sturmgewehr in die Betrachtungen mit einzubeziehen."

Die Herstellerfirma Heckler & Koch sieht keine Probleme bei dem Gewehr: "Wie bereits vom Bundesministerium der Verteidigung bestätigt, weist das G36 keinerlei Mängel auf. Aus Sicht von Heckler & Koch ist die Neubeschaffung eines Sturmgewehres im Kaliber 5.56mmx45 NATO bei der Bundeswehr nicht erforderlich." Das BAAINBw relativiert die Aussage des Herstellers.

In einer Stellungnahme heißt es lediglich, dass keine Mängel im rechtlichen Sinne am Gewehr bestehen würden. Zwar ist es nicht beschlossene Sache, das G36 zu ersetzen ("aktuell keine Planung, das G36 zu ersetzen"), aber für die Zukunft sucht das Amt offenbar dennoch nach einem Nachfolgegewehr: "Im Hinblick auf das prognostizierte Nutzungsende des G36 werden derzeit in den Streitkräften ergebnisoffene Vorstellungen zu zukünftigen Langwaffen (System Sturmgewehr) entwickelt."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.11.2013

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