Suchtbericht 2011: Jugendliche trinken seltener aber mehr

Die Jugendlichen in Deutschland trinken aktuell seltener, dafür allerdings deutlich mehr Alkohol.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Zu diesem Ergebnis kommt der Drogen- und Suchtbericht 2011 der Bundesregierung, der am Dienstag vorgestellt wurde. Demnach sank die Zahl der Zwölf- bis 17-Jährigen, die mindestens einmal pro Woche Alkohol trinken, von 21 Prozent im Jahr 2004 auf 13 Prozent im vergangenen Jahr. Der Anteil der sogenannten "Komasäufer" stieg allerdings.

So wurden 2009 rund 26.400 Personen zwischen 10 und 20 Jahren aufgrund akuter Alkoholvergiftung stationär im Krankenhaus behandelt, ein Anstieg von 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Dabei waren unter den 15- bis 19-Jährigen mit 65 Prozent vorwiegend Jungen vertreten, unter den 10- bis 15-Jährigen waren es allerdings mehr Mädchen (52 Prozent). Problematisch ist laut dem Bericht auch der Tabakkonsum.

So sterben jährlich etwa 110.000 Menschen in Deutschland an den direkten Folgen des Rauchens, rund 3.300 Personen an den Folgen des Passivrauchens. Von den Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren greifen 13 Prozent zur Zigarette, 68 Prozent gaben an, noch nie geraucht zu haben. Insgesamt gibt es derzeit etwa 16 Millionen Raucher in Deutschland.

Fünf Prozent der Jugendlichen gaben an, im vergangenen Jahr Cannabis geraucht zu haben. Im Vergleich mit 2004 hat sich dieser Anteil halbiert. Suchtgefahr bergen dem Papier nach auch Faktoren wie Glücksspiel oder Internet.

So seien derzeit etwa 500.000 Menschen in Deutschland internetsüchtig. "Suchtmittelmissbrauch und Suchtmittelerkrankung verursachen große gesundheitliche, soziale und volkswirtschaftliche Probleme", erklärte die Drogenbeauftragte Mechthild Dyckmans. "Es muss unser Ziel sein, noch mehr Jugendliche davon zu überzeugen, dass Suchtmittel und Drogen keine Freizeitbeschäftigung und keine Problemlöser sind."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.05.2011

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