Syrien: Israels Ministerpräsident verurteilt Gewalt scharf

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Gewalt in Syrien scharf verurteilt.

Damaskus (dts Nachrichtenagentur) - Im Interview mit der Bild-Zeitung (Dienstagausgabe) sagte Netanjahu über das Massaker in der syrischen Stadt Hula: "Ich finde es grauenvoll, was in Syrien geschieht. Das ist schlichtweg Mord." Die Menschen in Syrien hätten "das Recht zu demonstrieren, ohne niedergemäht zu werden", so Netanjahu.

Ein militärisches Eingreifen wollte Netanjahu jedoch nicht ausdrücklich fordern. "Diese Entscheidung sollten die Mächte treffen, die derzeit darüber diskutieren", so Netanjahu. "Je weniger ich als israelischer Ministerpräsident dazu sage, um so besser. Je mehr ich darüber spreche, desto mehr schade ich den Menschen, denen wir eigentlich helfen wollen." Ministerpräsident Netanjahu äußerte sich grundsätzlich skeptisch über die Revolutionen in der Arabischen Welt. Zwar hoffe er, dass diese "Bewegung wirklich in offenen, aufstrebenden Demokratien münden wird", so Netanjahu gegenüber der Zeitung.

Aber: "Ich verwechsle meine Hoffnungen nicht mit der Realität." Bisher sehe er eher "eine klare Bewegung von weltlichen Diktaturen hin zur Herrschaft der Islamisten", so Netanjahu. "Es ist durchaus möglich, dass die arabische Welt erst durch diesen Lernprozess gehen muss. Dass sie erst ausprobieren müssen, ob islamistische Regime wirklich ein besseres Leben, wachsenden Wohlstand, größere Sicherheit und größere Freiheit liefern können. Sie müssen selbst erkennen, dass die Herrschaft der Islamisten in die totale Finsternis führt."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.06.2012

Zur Startseite