Syrien: Menschenrechtsorganisation bittet Arabische Liga um Hilfe

Die Menschenrechtsorganisation "Damascus Declaration Group" hat die Arabische Liga um Hilfe gegen das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad gebeten.

Damaskus (dts Nachrichtenagentur) - Medienberichten zufolge bat die Organisation diese in einem Brief um die Verhängung politischer, diplomatischer und wirtschaftlicher Sanktionen gegen die syrische Führung. Als Begründung wurde das harte Vorgehen der Regierungstruppen gegen die Bevölkerung angeführt. Diese würden Städte belagern, Zivilisten terrorisieren und gegen friedlich demonstrierende Menschen vorgehen.

Am Montag hatten die seit vier Wochen andauernden Proteste zum ersten Mal die Hauptstadt Damaskus erreicht. Beamte in Zivil hatten mehrere hundert protestierende Studenten angegriffen und einige Teilnehmer verhaftet. Berichte über Todesopfer gab es jedoch nicht.

Am Dienstag hat es in dem Ort Baida Augenzeugen zufolge jedoch erneut mindestens vier Tote gegeben. Polizisten und Soldaten hätten die Demonstranten zunächst eingekesselt und dann das Feuer eröffnet, hieß es. Laut Angaben der "Damascus Declaration Group" sollen seit Beginn der Demonstrationen bis zu 200 Menschen getötet worden sein.

Hunderte weitere seien verletzt und ebenso viele festgenommen worden. Die Demonstrationen zentrieren sich besonders in der Region um die Stadt Daraa in der Nähe der jordanischen Grenze, in der Hafenstadt Lattakia und in der Stadt Duma nördlich von Damaskus sowie in der 155 Kilometer nördlich von Damaskus gelegenen Stadt Homs. Die Proteste in Syrien richten sich gegen das autoritäre Regime des Staatschefs Baschar al-Assad.

Dieser regiert seit dem Jahr 2000 in Syrien, zuvor war sein Vater Hafiz al-Assad seit einem Putsch im Jahr 1971 an der Macht.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.04.2011

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