Syrien "neuer Schwerpunkt" für Islamisten aus Deutschland

Die deutschen Sicherheitsbehörden beobachten eine Zunahme von Reisen deutscher Islamisten nach Syrien, die sich im Bürgerkrieg den Gruppen radikalislamischer Kämpfer anschließen wollen.

Damaskus (dts Nachrichtenagentur) - "Nach unseren Erkenntnissen hat Syrien als neues Ausreiseziel für Dschihadisten aus Deutschland an Bedeutung gewonnen", sagte der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Möglicherweise werde das Land 2013 "ein neuer Schwerpunkt" entsprechender Reisebemühungen sein, sagte Maaßen weiter. Die Sicherheitsbehörden gehen derzeit von "zwei bis drei Dutzend" Islamisten aus Deutschland aus, die schon nach Syrien gereist sind.

Ein Teil von ihnen ist von Ägypten aus in das Bürgerkriegsland gelangt, andere direkt aus Deutschland. Eine ganze Reihe weiterer radikaler Islamisten trage sich mit dem Gedanken, nach Syrien zu reisen. Polizei und Verfassungsschutzbehörden bemühen sich darum, durch den Entzug des Passes Reisen von Islamisten mit dem Ziel Syrien zu verhindern.

"Der Verfassungsschutz wird durch seine Arbeit dazu beitragen, dass solche Ausreisen möglichst unterbunden werden können", sagte Maaßen. Insgesamt halten sich 500 bis 700 islamistische Kämpfer aus Europa in Syrien auf, erfuhr die F.A.S. aus Sicherheitskreisen. Sie stellen etwa zehn Prozent der 5.000 bis 6.000 ausländischen Kämpfer, die in ihrer überwältigenden Mehrheit radikalislamisch orientiert sind.

Die meisten kommen aus den arabischen Nachbarländern, etwa dem Irak, Libyen oder Tunesien.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.04.2013

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