Syrien-Gespräche: Steinmeier fürchtet nach Abschuss von Kampfjet Rückschlag

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier fürchtet nach dem Abschuss eines russischen Militärflugzeugs durch die Türkei einen Rückschlag bei den Wiener Verhandlungen zur Beendigung des Bürgerkriegs in Syrien.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir wissen noch nicht genau, wie es zu diesem Abschuss gekommen ist", sagte Steinmeier am Dienstag. "Aber die Reaktionen in Moskau und Ankara zeigen: Das ist ein ernster Zwischenfall." Vieles hänge jetzt davon ab, wie die weiteren Reaktionen in Moskau und Ankara aussehen.

"Ich hoffe, dass beide Hauptstädte direkt miteinander ins Gespräch kommen und dass man dort um die eigene Verantwortung weiß, wenn es um Reaktionen und Gegenreaktionen geht", so Steinmeier weiter. Am Dienstag war ein russisches Kampfflugzeug nahe der türkisch-syrischen Grenze abgeschossen worden. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums habe der Militärjet den türkischen Luftraum nicht verletzt und sei über syrischem Staatsgebiet abgeschossen worden.

Man könne beweisen, dass die Maschine ausschließlich über Syrien flog und nicht in den Luftraum der Türkei eingedrungen sei, hieß es. Die türkische Luftwaffe teilte ihrerseits mit, dass die Besatzung des Kampfflugzeugs vor dem Abschuss mehrfach gewarnt worden und dass die Maschine in den türkischen Luftraum eingedrungen sei. Russland geht derzeit ebenso wie zahlreiche andere Länder, darunter die USA und Frankreich, mit Luftangriffen gegen den "Islamischen Staat" (IS) in Syrien vor.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.11.2015

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