Syrienkoordinator des Roten Kreuzes: Seuchengefahr in Syrien steigt

In Syrien steigt offenbar die Seuchengefahr, weil vielerorts die Müllentsorgung zusammengebrochen ist.

Damaskus (dts Nachrichtenagentur) - Der Syrienkoordinator des Roten Kreuzes, Alfredo Melgarejo, sagte dem Nachrichtenmagazin "Focus": "In Aleppo liegen Müllberge haushoch. Die Temperaturen erreichen bald 40 Grad. Es stinkt, Ungeziefer vermehrt sich."

Auch Trinkwasser werde knapp. In den Provinzen sei die medizinische Versorgung zusammengebrochen. "Die Mischung aus fehlendem Trinkwasser, mangelnder Hygiene und fehlenden Medikamenten ist explosiv", so Melgarejo.

Das führe zu einem Anstieg von Krankheiten wie Typhus und Cholera. Zusammen mit der Partnerorganisation Syrischer Roter Halbmond verteilt das Deutsche Rote Kreuz monatlich 450.000 Nahrungsmittelpakete an die Bevölkerung in Syrien. Dazu müssen die Mitarbeiter Frontlinien und Zonengrenzen überqueren.

"Wir verhandeln an jedem Checkpoint, dass die Konvois passieren dürfen und nicht beschossen werden: mit der Regierung, der Freien Syrischen Armee und der Al-Nusra-Front", sagte der Syrienexperte zu "Focus". Möglich sei das nur mit Gegenleistungen. "Wir müssen in allen Zonen Hilfsgüter verteilen, um dahin zu kommen, wo die Menschen uns am nötigsten brauchen. Entscheidend ist die Notlage der Menschen, nicht die Herkunft oder Religion."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.05.2013

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