Syriens Opposition will Russland einbeziehen

Der syrische Oppositionsführer Riad Seif hat sich in seinem ersten Interview seit eineinhalb Jahren für ein Einbeziehen Russlands in die Lösung des Syrien-Konflikts ausgesprochen: "Bundeskanzlerin Angela Merkel genießt jetzt riesigen Respekt unter uns Syrern. Und Deutschland ist das Land, das am meisten und am besten Druck auf Russland machen kann, um eine Lösung des Syrien-Konflikts zu erreichen", sagte Seif dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe). Seif stellte aber klar, dass auch Russland den syrischen Diktator Bashar al Assad fallen lassen müsse, eine politische Lösung mit dem Diktator gebe es nicht - wohl aber die Wahrung der Interessen Russlands in Syrien: "Russlands Interesse in Syrien richtet sich nicht gegen unseres, das der säkularen, liberalen, demokratischen Opposition." Seif forderte von der Weltgemeinschaft zudem, endlich eine Flugverbotszone über Syrien einzurichten, damit Assad keine Fassbomben mehr auf die Zivilbevölkerung abwerfen könne.

Russland und der Westen müssten jetzt endlich eingreifen. Die Warnungen, dass nach einem Sturz Assads Islamisten an die Macht kämen, hält der Oppositionsführer für unbegründet: Islamismus habe in seinem Land keine Wurzeln, Syrien sei völlig anders als Irak, die Syrer wollten eine freie Gesellschaft und nicht die Diktatur gegen ein islamistisches Kalifat eintauschen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.09.2015

Zur Startseite