Syrischer Oppositionschef warnt vor irakischen Verhältnissen

Burhan Ghalioun, der Vorsitzende des oppositionellen Syrischen Nationalrats, warnt davor, in seinem Land die Institutionen zu zerstören und damit die Fehler zu wiederholen, die nach dem Fall Bagdads im Irak begangen wurden.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Opposition sei nicht mehr bereit, mit den "Mördern" des Regimes in Damaskus zu verhandeln, sagte Ghalioun dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel". "Aber sie ist bereit, mit Militär- und Zivilbeamten zu sprechen, die nicht das Regime, sondern die Institutionen vertreten." Der Syrische Nationalrat wolle, "dass die staatlichen Institutionen – und damit die Ordnung und der soziale Friede im Land – bewahrt bleiben".

Das schließe auch die militärischen Institutionen ein. "Es wird keine Änderung der militärischen Hierarchie geben, nur bei politischen Posten." Ghalioun zollt den Deserteuren der syrischen Armee den Respekt der politischen Opposition, besteht aber darauf, dass die "Freie Syrische Armee" keine offensive Rolle spielt; sie müsse defensiv bleiben.

Darauf hätten sich die Führer des militärischen Widerstands und der politischen Opposition geeinigt. Seine Position gegenüber Israel sei "die des gesamten syrischen Volkes", so Ghalioun: "Die Rückgabe der Golanhöhen, die syrisches Territorium sind, ist die Bedingung für die Wiederherstellung der Souveränität Syriens. Ohne die Rückgabe des Golan gibt es keinen Kompromiss."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.12.2011

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