Syrisches Militär stürmt Protest-Hochburg

Die syrische Armee hat in der Nacht zum Sonntag die Protest-Hochburg Dschisr al-Schoguran an der Grenze zur Türkei angegriffen.

Damaskus (dts Nachrichtenagentur) - Medienberichten zufolge sei das Militär mit Panzern in die eingekesselte Stadt eingedrungen und hätte wahllos auf die Bevölkerung geschossen. Bei dem Angriff sollen den Berichten nach Zivilisten getötet worden sein, zudem hätten die Soldaten umliegende Felder zerstört und Nutztiere getötet. Der Großteil der Bewohner hatte bereits in den vergangenen Tagen die Flucht in Richtung Türkei angetreten.

Unterdessen haben die USA erneut die Einstellung des brutalen Vorgehens des Regimes von Staatschef Baschar al-Assad gegen die eigene Bevölkerung gefordert. Das Vorgehen des Assad-Regimes habe eine humanitäre Krise verursacht, hieß es in einer Erklärung des Weißen Hauses. Aufgrunddessen solle der Zugang zu den Kampfgebieten in Nordsyrien sofortig und ungehindert gewährt werden, damit Verletzten, Gefangenen und Flüchtlingen geholfen werden könne.

Auch die Europäische Union ist tief besorgt über die Situation in Syrien. Die EU-Außenministerin Catherine Ashton forderte die syrische Regierung auf, Menschenrechtsbeobachtern und Hilfsorganisationen "unverzüglich einen ungehinderten Zugang zu gewähren". Bei den seit drei Monaten anhaltenden Protesten in Syrien sollen nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen bereits mehr als 1.100 Zivilisten getötet worden sein.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.06.2011

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