Türkei: Erdogans AKP verpasst bei Parlamentswahlen Zwei-Drittel-Mehrheit

Bei den Parlamentswahlen in der Türkei hat die Regierungspartei von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan zwar wie erwartet deutlich gewonnen, eine angestrebte Zwei-Drittel-Mehrheit aber verpasst.

Ankara (dts Nachrichtenagentur) - Die religiös konservative AKP kam nach Auszählung von 90 Prozent der abgegebenen Stimmen auf knapp 51 Prozent, berichten türkische Medien. Dies bedeutet ein deutliches Plus gegenüber der letzten Parlamentswahl im Jahr 2007, als Erdogans Partei auf 46,5 Prozent der Stimmen kam. Zweitstärkste Kraft wurde die sozialdemokratisch orientierte CHP mit gut 25 Prozent.

Die nationalistische MHP kommt auf etwas mehr als 13 Prozent der Stimmen und schaffte damit den Sprung über die Zehnprozenthürde und den Einzug ins Parlament. Nach seinem Wahlsieg bot Erdogan der Opposition Verhandlungen über eine neue Verfassung an. Er wolle auch jene Parteien anhören, die nicht im Parlament vertreten seien, erklärte der Ministerpräsident, der seit 2002 im Amt ist, in Ankara.

Eine Zwei-Drittel-Mehrheit hätte es der AKP erlaubt, eine neue Verfassung im Alleingang durchzusetzen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.06.2011

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