Türkische Gemeinde fordert statistische Erfassung muslimfeindlicher Straftaten

Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD), Kenan Kolat, fordert eine separate Erfassung muslimfeindlicher Straftaten in Deutschland.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Sicherheitsbehörden müssen das Ausmaß muslimfeindlicher Straftaten systematisch statistisch erfassen", sagte Kolat der Tageszeitung "Frankfurter Rundschau" (Donnerstagausgabe). "Keiner hier sammelt belastbare Zahlen über muslimfeindliche Taten", kritisiert Kolat. Das sei ein "schwerer Mangel".

Die Verfassungsschutzämter differenzieren zwar in ihren Rechtsextremismus-Statistiken zwischen ausländer- und fremdenfeindlichen sowie antisemitischen Delikten, Muslimfeindlichkeit aber taucht als Tatmotiv nicht auf. Kolat beklagte, ähnlich wie der Koordinationsrat der Muslime, eine Zunahme von Hassmails mit Drohungen und Beleidigungen, die teils "sicher strafrechtlich relevant" seien. Sorgen mache dem TGD-Vorsitzenden vor allem, "dass unter solchen Schmähungen anders als früher immer öfter der volle Name steht".

Die Schreiber solcher Drohungen fühlten sich anscheinend sicherer, sagte Kolat.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 25.11.2010

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