Türkische Gemeinde warnt vor Gewalt auch in Deutschland

Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoglu, hat nach dem jüngsten verheerenden Bombenanschlag in Ankara und einer zunehmenden Eskalation in der Türkei vor gewaltsamen Auseinandersetzungen auch in Deutschland gewarnt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Als Erdogan Staatspräsident wurde, hat diese Polarisierung in Deutschland angefangen", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montagsausgabe). "So bald in der Türkei etwas passiert, gehen die Leute auf die Straße. Und so wie die Stimmung jetzt gerade in der Türkei ist, befürchte ich eine weitere Eskalation auch hier."

Sofuoglu fuhr fort: "Ich beobachte, dass in den sozialen Medien sehr schnell von allen Seiten zu Demonstrationen aufgerufen wird, die gar nicht genehmigt sind. Und sowohl auf türkischer als auch auf kurdischer Seite entwickeln sich verschiedene Gruppierungen." So gebe es auf der einen Seite so genannte Osmanen in Deutschland, die sich als gewalttätige Verteidiger des Türkentums bezeichneten, und auf der anderen Seite Anhänger von "Apo", die bei Demonstrationen vermummt aufträten und auf ihren Plakaten teilweise von Vergeltung sprächen.

"Apo" ist der Kosename seiner Anhänger für den inhaftierten Führer der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan. Beide Gruppen seien zwar in der Minderheit, betonte der Chef der Türkischen Gemeinde, fügte jedoch hinzu: "Wehret den Anfängen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.10.2015

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