Taliban-Experte: Pakistans Konferenz-Boykott "ein schwerer Fehler"

Der pakistanische Journalist und Autor Ahmed Rashid hat die Absage Pakistans für die Afghanistan-Konferenz scharf kritisiert und als "schweren Fehler" bezeichnet.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das Land, das den Großteil der Taliban-Führung beherberge, sei "der Schlüssel zu jedem Ausgleich", schrieb Rashid in einem Gastbeitrag für die "Süddeutsche Zeitung" (Samstagsausgabe). Rashid, der als einer der besten Kenner Afghanistans und der Taliban gilt, bestätigt in seinem Beitrag, dass es bereits früher in diesem Jahr geheime Gespräche zwischen den USA und den Taliban gegeben hat, die von Deutschland und Katar vermittelt wurden. Es gebe noch Hoffnung, dass in Bonn der Durchbruch verkündet werden könne, "dass sich die Taliban, die USA, Katar und Deutschland darauf einigen, ein Büro der Taliban in der katarischen Hauptstadt Doha zu eröffnen. Dies würde erlauben, die Gespräche zwischen allen Seiten in einer kontinuierlicheren Weise fortzusetzen". Es werde allerdings maßgeblich davon abhängen, ob sich die Amerikaner untereinander darauf einigen könnten. Die US-Regierung sei in sich tief zerstritten, ob Gespräche mit den Taliban geführt werden sollten.

Frühere Hoffnungen, die Taliban könnten eigene Vertreter nach Bonn entsenden, hätten sich zerschlagen, weil es in den Geheimgesprächen keine Fortschritte gegeben habe. Diese seien aber auch noch nach der Ermordung des Chefs des Hohen Friedensrats in Afghanistan, Burhanuddin Rabbani, am 20. September fortgesetzt worden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.12.2011

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