Tarifstreit im öffentlichen Dienst: Länder wollen keinen Gegenvorschlag machen

Auf die angekündigten Warnstreiks im öffentlichen Dienst der Bundesländer reagiert der Verhandlungsführer der Länder, Sachsen-Anhalts Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD), mit demonstrativer Gelassenheit.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich weiß, dass diese Streiks das gute Recht der Gewerkschaften sind und fast ein Ritual bei solchen Verhandlungen", sagte Bullerjahn der "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstagausgabe). Er lasse sich aber "nicht so leicht ins Bockshorn jagen". Nach der zweiten Verhandlungsrunde am Donnerstag in Potsdam hatten die Gewerkschaften kritisiert, dass die Arbeitsgeberseite immer noch keinen Gegenvorschlag gemacht hat.

Sie wollen mit Warnstreiks in der kommenden Woche den Druck vor der letzten Verhandlungsrunde am 7. März erhöhen. Die Gewerkschaften fordern unter anderem für die Beschäftigten in den Verwaltungen der Länder 6,5 Prozent mehr Gehalt. Bullerjahn will keinen Gegenvorschlag unterbreiten.

"Wenn ihre Kinder einen Wunschzettel zu Weihnachten schreiben, schreiben Sie doch nicht auch einen Wunschzettel zurück. Sie sprechen drüber. In unserem Falle eben die Gewerkschaften mit uns Arbeitgebern", sagte Bullerjahn dem Blatt.

Die Gewerkschaften wüssten nur allzu gut, "dass es keinen Sinn macht, wenn ich jetzt einen Gegenvorschlag zu ihren Forderungen präsentiere und sage, dass das alles nicht geht. Das wäre doch nur Theater für die Öffentlichkeit". Es sei "Quatsch zu glauben, dass ich einen Vorschlag aus der Tasche ziehe, zu dem die Gewerkschaften dann gleich ja sagen könnten", so Bullerjahn weiter.

Es sei richtiger, "den Forderungskatalog so abzuarbeiten wie wir es tun".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.02.2013

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