Tauber beklagt feindselige Reaktionen auf Integrationskonferenz

CDU-Generalsekretär Peter Tauber hat feindselige Reaktionen im Internet auf die Integrationskonferenz seiner Partei beklagt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Mir ist in manchen Beiträgen blanker Hass entgegengetreten, den ich in dieser Form noch nie erlebt hatte", sagte Tauber der "Welt". "Diejenigen, die im Netz so massiv reagieren, erreicht man nicht mehr mit rationalen Argumenten." Die Vorstellung, dass ein Moslem Deutscher sein könne, sei manchen offenbar nicht nahezubringen.

Nach der Konferenz in der vergangenen Woche im Adenauer-Haus war es in den sozialen Netzwerken zu üblen Beschimpfungen gekommen. Tauber kritisierte: "Wir haben Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus allen Kulturen eingeladen. Die massive Kritik in den sozialen Netzwerken konzentrierte sich aber ausschließlich auf muslimische Zuwanderer."

Der Generalsekretär betonte: "Christsein bedeutet, offen auf Menschen zuzugehen. Chauvinistisch-nationalistische Abgrenzung kann niemals christlich sein." Tauber sieht in den Reaktionen auch den Versuch rechter Gruppierungen, die CDU in eine linke Ecke zu drängen.

Seine Vaterlandsliebe lasse er sich aber von niemandem absprechen: "Mein persönlicher Zugang zur CDU war ein patriotischer. Schwarz-Rot-Gold sind für mich keine beliebigen Farben." Patriotismus schließe Zuwanderer nicht aus: "Als ich in Kreuzberg eine bosnische Moschee besucht habe, stand dort neben der bosnischen Flagge ganz selbstverständlich die schwarz-rot-goldene."

Eine Absage an den extremistischen Islam sei für jeden Zuwanderer selbstverständlich, der sich in der CDU engagiere: "Wir verlangen von jedem Moslem, sich klar von den Salafisten abzugrenzen und zu Deutschland zu bekennen." Rechte Randalierer könnten hingegen könnten keinen Patriotismus für sich in Anspruch nehmen: "Wenn ich gewaltbereite Hooligans sehe, die Schwarz-Rot-Gold schwenken, ärgere ich mich richtig - weil sie den Sinn der deutschen Farben gar nicht verstanden haben."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.10.2014

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