Tausende demonstrieren für und gegen Gabriels Pläne zu Kohle-Abgabe

Tausende Menschen haben am Samstag für und gegen die von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel geplante Abgabe für Kohlekraftwerke, die älter als 20 Jahre sind, demonstriert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Gewerkschaften Verdi sowie die IG BCE hatten zu einem Marsch vom Bundeswirtschaftsministerium zum Kanzleramt in Berlin aufgerufen. Sie fürchten den Verlust von Zehntausenden Arbeitsplätzen, sollte Gabriels Vorhaben wie geplant umgesetzt werden. "Wir erwarten, dass alles vom Tisch geräumt wird, was das Aus der Braunkohleförderung und Braunkohleverstromung in Deutschland bedeuten würde", erklärte der Vorsitzende der ID BCE, Michael Vassiliadis.

Nach Angaben der Gewerkschaft beteiligten sich an dem Marsch rund 15.000 Menschen. Der Umweltschutzorganisation Greenpeace zufolge versammelten sich unterdessen rund 6.000 Befürworter der Abgabe im rheinischen Kohlerevier. Dort hätten sie eine etwa 7,5 Kilometer lange Menschenkette zwischen Keyenberg und dem Braunkohletagebau Garzweiler II gebildet.

"Die große Mehrheit im Lande will den Kohleausstieg", erklärte ein Sprecher der Organisation Campact, die zu den Veranstaltern der Protestaktion gehört. Die Bundesregierung dürfe im Streit mit der Kohlelobby keine faulen Kompromisse eingehen. "Sie müssen die klimaschädlichsten Kohlemeiler endlich vom Netz nehmen. Die Zukunft gehört nicht einer Steinzeit-Technologie, sondern Sonnen- und Windenergie."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 25.04.2015

Zur Startseite