Telekom räumt Probleme beim WLAN-Netz in Zügen ein

Die Deutsche Telekom räumt Versäumnisse beim Ausbau der WLAN-Netze in ICE-Zügen ein.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Zu den Hauptverkehrszeiten können wir aktuell trotz vielfacher LTE-Anbindung der Züge nicht immer den Datenhunger der Smartphones komplett stillen. Das führt dann auch mal zu temporären Einschränkungen", sagte der Deutschland-Chef der Telekom, Niek Jan van Damme, im Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus". Die Kunden würden in jüngster Zeit ihre Geräte wie Smartphone und Laptop immer häufiger und intensiver in den Zügen nutzen.

Trotz des noch laufenden Ausbaus des schnellen LTE-Netzes entlang der ICE-Strecken habe man mit einer solch hohen Nachfrage der Datendienste nicht gerechnet. Auch die Bahn kennt das Thema, dass Kunden in den 255 ICEs häufig wenig oder gar kein Netz während der Fahrt vorfinden. "Das ist uns natürlich auch aufgefallen und an diesen technischen Problemen sind wir gerade dran", räumt Bahn-Experte Michael Peterson gegenüber "Focus" ein.

Peterson ist verantwortlich für alle Produkte in den Fernzügen. "Die Telekom hat sich dazu verpflichtet, die 5.500 ICE-Bahnkilometer mit LTE zügig auszustatten", betont Peterson und überlässt die Verantwortung des Ausbaus damit ein Stück weit der Telekom. Ein starkes LTE-Signal bildet die Basis für einen besseren WLAN-Empfang in Zügen.

"Focus" liegt der Ausbauplan des WLAN-Netzes in ICE-Zügen für die nächsten Monate vor. Demnach sollen pro Waggon ab Herbst nicht mehr nur zehn Megabit pro Sekunde zur Verfügung stehen. Ab September soll es in den meisten Waggons jeweils 55 Mbit/s geben, in einem späteren Schritt dann 100 Mbit/s.

Die Bandbreite teilt sich dann allerdings immer noch auf die Kunden auf, die sich ins WLAN-Netz über den Telekom-Hotspot einwählen. Während bei vielen Telekom-Kunden die Hotspot-Nutzung mit dem monatlichen Tarif abgegolten ist, zahlen Kunden anderer Netze 4,95 Euro pro Tag. Die Bahn kündigt nun für 2016 ein Gratis-Angebot auch für die 2. Klasse in ICE-Zügen an.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.08.2015

Zur Startseite