Telekom-Aufsichtsrat Schröder will juristisch gegen Einstellung der Ermittlungen vorgehen

Bonn (dts Nachrichtenagentur) - An Plänen der Bonner Staatsanwaltschaft, die Ermittlungen gegen den Ex-Aufsichtsratschef der Telekom Klaus Zumwinkel und Ex-Vorstandschef Kai-Uwe Ricke einzustellen, hat Gewerkschafter Lothar Schröder heftige Kritik geübt.

"Zwei Jahre warten wir Betroffenen nun schon auf Einsicht in die Ermittlungsakten", sagte das Mitglied im Bundesvorstand der Gewerkschaft Ver.di dem Nachrichtenmagazin "Focus". Schröder, der stellvertretender Aufsichtsratschef des Konzerns ist, zählt zu den 55 Aufsichtsräten, Betriebsräten und Journalisten, deren Telefondaten eine Detektei im Auftrag der Telekom ausspioniert haben soll. Damit sollte ein Informant enttarnt werden.

"Wenn die Staatsanwaltschaft nun ihre Schlüsse zieht, bevor wir dazu überhaupt Stellung nehmen konnten, leidet unser Vertrauen in die Justiz", so Schröder. Anlass der Empörung ist die jüngst bekannt gewordene Absicht der Staatsanwälte, lediglich vier Verdächtige aus der zweiten Reihe anzuklagen. "Wenn die Staatsanwaltschaft Rücksicht auf die Hierarchiespitzen nehmen würde, wäre das ein Skandal", sagte Schröder weiter.

"Einen entsprechenden Beschluss werden wir juristisch anfechten, damit weiter ermittelt wird und die Gerichte sich damit beschäftigen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 25.04.2010

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